Ich bin auf eine ganz junge innovative Firma gestossen, smoke furniture, welche Möbel in der Schweiz produziert. Den Kontakt hat mir Valerie vermittelt, welche die beiden Schals im Sortiment von homestories entworfen hatte.

Smoke sind zwei junge Unternehmer, ein Architekt und ein Jurist, die vor kreativen Ideen sprudeln. Doch Nikolaj und Benjamin wollen nicht nur kreativ sein. Ihre Produkte sollen noch zwei weitere Kriterien erfüllen: Nachhaltigkeit und vernünftiger Preis.

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Nikolai hat Architektur an der ETH Zürich studiert. Er arbeitete in einem grossen Basler Architekturbüro und in einem amerikanischen e-commerce Unternehmen. Bei smoke zeichnet er für die Produkte verantwortlich.

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Benjamin ist ausgebildeter Jurist mit einem Diplom der Universität Zürich und war in ganz verschiedenen Bereichen tätig. Er ist der Marketingexperte der Firma.

Das Produkt, welches ich selber auf Anhieb bestechend fand, ist der Tisch The Smoke Table. Er wird aus einer sechzehn-lagigen Sperrholzplatte aus Finnland hergestellt. Der gleiche Produzent stellt übrigens auch die Sitze für die Trams in Zürich her. 

Den Tisch können Sie in unserer nächsten Ausstellung (29.11. – 13.12.) bewundern.

Die Oberfläche ist wasserabweisend und wird in einer flachen praktischen Karton-box frei Haus geliefert. Er kann ohne jegliches Werkzeug zusammen gebaut werden und ist online für 250.00 CHF zu haben.

Die junge Firma hat mit ihrer Idee bereits einen grossen Erfolg feiern können: Sie waren einer der Gewinner des Wettbewerbes Innovate4Climate autumn challenge.

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Interview

Was bewegt die beiden jungen Unternehmer? Homestories stellte den beiden einige Fragen:

 

Was hat euch zum Entwerfen von Möbeln bewegt?

Möbel sind überall, wo Menschen auch sind. Sie sind aber ruhiger als unsere anderen Gebrauchsgegenstände und schweigen im Gegensatz zu z.B. Kleidung. Im besten Fall verschmelzen sie mit dem Menschen und der Umgebung, und werden so zu einem zeitlosen Begleiter. Doch zeitlose, qualitativ hochwertige Objekte sind für immer weniger Menschen erschwinglich. Die allermeisten konsumieren stattdessen Wegwerfobjekte. Genau da versuchen wir mit unserem Projekt anzusetzen.

 

Ihr seid beide Mitte zwanzig. Wie viel Zeit könnt ihr in eure Firma investieren?

Nachdem wir den Innovate4Climate Preis gewonnen hatten, war für uns klar, dass wir uns Vollzeit reinhängen. Nur so können wir wirklich etwas verändern.

Welches Designobjekt hat bei euch die prägendste Erinnerung hinterlassen?

Mies van der Rohes Barcelona Liege ist uns durch seine Kombination von Minimalismus und warmen, menschlichen Materialien stets in Erinnerung geblieben.

 

Habt ihr Vorbilder?

Klar! Elon Musk, ein clean-tech-Meister aus Kalifornien/Südafrika, Gottlieb Duttweiler (der Social Entrepreneur, bevor es das Wort gab), und EKR (Schweizer Rapper).

 

Wo holt ihr eure Inspirationen her?

In den Kneipen von Zürich und den Küstenstädten der USA.

 

Wie war es möglich, so günstige Möbel zu entwerfen?

In einem Wort: Technologie. Digitale Fabrikation und eCommerce sind jetzt genug ausgereift. Dafür haben wir alles, was im 21. Jahrhundert wichtig ist, gestrichen: Wir haben keine physikalischen Läden. Wir haben keine Zwischenhändler. Und wir haben nicht mehrere Zulieferer. Dieses Setup ermöglicht uns, günstige Möbel mit trotzdem hoher Qualität und Nachhaltigkeit anzubieten.

 

Ihr schreibt euch Nachhaltigkeit gross auf die Fahne. Warum?

Nachhaltigkeit ist eine der grössten Herausforderungen unserer Generation. Eine weitere Designmöbelfirma braucht die Welt nicht. Wir werden von dem Innovationsprogramm Innovate4Climate gestützt, weil wir eine Möglichkeit gefunden haben, nachhaltige Möbel trotzdem preiswert für die Allgemeinheit herzustellen und zu verkaufen. Das ist unsere Kernmotivation. Wir sind noch in der Startphase, doch das Interesse scheint da zu sein!

8. Was findet ihr wichtiger: Form oder Funktion?

Funktion.

 

Welches Objekt möchtet ihr einmal entwerfen?

Eine Stadt.

 

Was wird euer nächstes Produkt sein?

Momentan ist ein Stehtisch in Produktion. Unsere Kunden haben immer wieder einen Stehtisch verlangt, denn zur Zeit gibt es keine bezahlbaren Stehtische auf dem Markt. Wir arbeiten beide schon seit Jahren leidenschaftlich gerne an Stehtischen.

 

Vielen Dank für das Interview, und ich freue mich auf die Vernissage der homestories Ausstellung mit euch.